Die richtige Pflege und Wartung deines E-Bikes

15.11.2021 00:00:00 / Tipps & Tricks

 

   

Wer sich für ein elektromotorisiertes Fahrrad entscheidet, radelt komfortabel. Ersetzen E-Bike oder Pedelec das Auto, fällt der ökologische Fußabdruck deutlich kleiner aus. Was zahlreiche Vorteile bietet, will auch gut behandelt werden. Viel können Fahrer:innen selbst übernehmen, um die Lebensdauer des Gefährts deutlich zu  verlängern. 

     

Customer Service Teamlead des E-Bike-Spezialisten Leon Cycle, weiß, worauf es bei der Wartung ankommt: „Mit der richtigen Pflege verlängert sich der Lebenszyklus von E-Bikes und Pedelecs deutlich. Ein regelmäßiger Rundumcheck sorgt für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr.  Wichtig dabei: „Denken Sie bei der Fahrradpflege auch an Ihre Haut und Atemwege und verwenden Sie keine Reiniger, die aggressive Lösemittel oder andere belastende Stoffe beinhalten. Die schaden außerdem der Natur. Und das sollte nun wirklich nicht sein“, sagt Jens Koss, ehemaliger Mountainbike-Bundesligafahrer und Geschäftsführer von Wash ‘n Roll, einem Hersteller für Bio-Fahrradpflegemittel.

      

1. BASICS

    

        

Vor jeder Fahrt genügt ein kurzer Blick auf bewegliche Teile des Bikes: Haben die Reifen ausreichend Druck? Vertrauen Sie beim sanften Daumendruck auf Ihr Gefühl. Schlaffe Schläuche verschleißen schneller und kosten mehr Kraft beim Treten. Sitzen alle Muttern und Schrauben fest? Bei den meisten Bikes genügt ein Standard-Maulschlüssel-Set oder der sogenannte „Knochen“, ein Kompaktwerkzeug, um alles festzuziehen. Funktionieren Front- und Rücklicht, damit die Nachtfahrt nicht zum Blindflug wird? Was sagt der Bremsencheck? Bei Scheibenbremsen sollte mindestens ein Millimeter Belag übrig sein. Dann greifen die Bremsen fest und gewährleisten schnellen Halt an der nächsten Kreuzung. Wenn Sie diese Bereiche kurz vor der Fahrt checken, radeln Sie grundsätzlich auf der sicheren Seite.

     

2. REINIGEN

      

 

   

Regelmäßiges feuchtes Abwischen lässt den Rahmen erstrahlen und verhindert, dass sich hartnäckiger Dreck festsetzt und einen Angriffspunkt für Rost bildet – das im Winter verwendete Streusalz ist besonders aggressiv und greift auch Kunststoffe und Kabel an. Vor jeder Reinigung mit Wasser gilt: Strom abschalten! Nehmen Sie den Akku heraus – Sie schonen Elektronik und Ihre Gesundheit gleichermaßen. Für die Reinigung genügt ein Lappen mit einer milden Seifenlauge oder einem umweltfreundlichen Fahrradreiniger. Eine gute Wahl sind hier etwa die Bio-Reiniger von Wash ‘n Roll. Auf keinen Fall mit dem Hochdruckreiniger arbeiten, das richtet mehr Schaden an, als es hilft! Der harte Strahl drückt Dreck in Dichtungen und entfernt schützende Öl- und Fettfilme. Verzichten Sie auf starke bzw. chemische Putzmittel, die schädigen nicht nur die Umwelt …

       

3. SCHMIEREN

         

 

    

… sondern greifen auch konservierende Öl- und Fettschichten an. Besonders oft müssen Sie die Kette ölen: Spezielle Kettenöle tragen Sie je nach Witterung monatlich (bei Sonnenschein) oder wöchentlich (bei Regen/Schnee) auf. Achten Sie dabei darauf, dass kein Sprühnebel auf die Scheibenbremsen gelangt, dann sinkt die Bremskraft schnell gegen null, und Sie müssen die Bremsbeläge schlimmstenfalls ersetzen lassen. Innenlager und Steuersatz sollten Sie mindestens einmal pro Saison mit wasser- und schmutzabweisendem Montagefett behandeln. Schaltweg und Antrieb schmieren Sie ebenfalls einmal pro Saison mit einem sogenannten Antriebsöl. Stark verdreckte Antriebe sollten vor dem Ölen gereinigt werden. Mit einem Antriebsentfetter, zum Beispiel der umweltverträglichen Variante von Wash ‘n Roll, können Fette und Schmutz mühelos entfernt werden. Einfach über Verschmutzungen ‚rüber zu ölen‘ bringt wenig. Nur ein sauberer Antrieb hat eine gute Kraftübertragung und lässt die Kettenschaltung sauber arbeiten. Im Winter aufgetragene Rostschutzmittel bewahren Muttern, Schrauben, Züge und Chromteile vor Oxidation. Nach der Schmierung wischen Sie überschüssiges Fett und Öl mit einem weichen Tuch ab. Seien Sie vorsichtig mit Pflegeölen. Diese lassen den Rahmen zwar kurzfristig erstrahlen, können aber auch Dichtungen angreifen oder Dreck an Gleitflächen binden.

   

4. DAS HERZSTÜCK SCHÜTZEN

          

Der sensibelste Bestandteil von E-Bikes und Pedelecs ist der Akku. Unsere NCM-Bikes schaffen eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern. Damit der Speicher zu solchen Höchstformen aufläuft, laden Sie ihn bei den ersten drei Stromspeisungen vollständig auf. Lithium-Ionen-Akkus, die in vielen herkömmlichen Elektrofahrrädern verbaut sind, vertragen keine Extreme. Deshalb gilt nach den ersten drei Ladungen: Wenn es nicht unbedingt sein muss, laden Sie den Akku nicht auf 100 Prozent. Und fahren Sie nicht so lange, bis der Akku keine Leistung mehr erbringt — spätestens ab einem Stand von 30 bis 40 Prozent sollte er an die Steckdose angeschlossen werden. Im Winter nehmen Sie den Akku aus der Kälte mit nach drinnen, im Sommer vermeiden Sie stundenlange direkte Sonneneinstrahlung. So hält der Akku bis zu 1.000 Vollladezyklen.

   

5. BEI FRAGEN AB IN DIE FACHWERKSTATT

          

Nach den ersten 500 gefahrenen Kilometern empfiehlt sich die Inspektion in der Werkstatt. Das Fachpersonal führt einen umfassenden Erstcheck durch und prüft beispielsweise auf evtl. entstandenes Spiel des Radlaufs. Der Besuch lohnt sich auch zum Aufrechterhalten des Garantieanspruchs. Vielfahrende lassen ein- bis zweimal jährlich ein geschultes Auge auf ihr Fahrrad schauen. Das Display zeigt eine Störung an, die Gangschaltung bereitet Probleme oder Sie benötigen ein Softwareupdate? – Für die Reparatur aller klassischen Komponenten suchen Sie den Fahrradreparateur Ihres Vertrauens auf. Bei allen elektronischen Problemen sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen, die mit der Reparatur von E-Bikes und Pedelecs vertraut ist. Sollten Sie Probleme mit einem NCM-Bike haben, kontaktieren Sie uns direkt. Wir lassen das Bike intern reparieren oder vermitteln eine Partnerwerkstatt.

      

Und nun: allseits sichere Fahrt!

     

      

          

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